The Informal Thief
irgendjemand verglich die Stimme von Lukas Klestil aka „The Informal Thief“ mal mit der eines an Leberzirrhose leidenden Cowboys. Ein etwas eigenwilliger Vergleich. Aber darauf, dass sich die Stimme des jungen Tirolers irgendwo zwischen Bob Dylan und The Tallest Man on Earth einpendelt, können sich wohl alle einigen.
Auf dem 2015 erschienenen, solo eingespielten Debut-Album traf diese Stimme auf trockenes Fingerpicking an Akustik-Gitarren und ließ samt den in Melancholie getränkten Texten einen archaischen Hauch der Natur verspüren.Und eine tiefe Sehnsucht, eingebettet zwischen klassischem Folk, Country und Bluegrass.
Melancholie und Sehnsucht finden sich mehr denn je auch in den Songs der aktuellen EP „Despair Of Desire“, aber auch E-Gitarren, Bass und Schlagzeug. Stellenweise sind auch ein Horn und eine Pedal-Steel zu hören. Der karge Sound des Debuts ist einem wärmeren Klang gewichen. Die Genre-Zutaten Folk, etwas Country und Bluegrass wurden mit einer gehörigen Prise Pop abgeschmeckt.
Dazu passend gesellt sich zuvor „Salon Erika“ in die Gute Stube. Dahinter verbirgt sich nicht etwa eine mobile Friseureinheit, sondern eine Handvoll Musiker aus Darmstadt und Rhein-Main, die den Abend mit Shanty-Pop und Polka-Beats bereichern werden.
Dabei eilt ihnen ein entspannter wie quirliger Ruf voraus: „Leidenschaft trifft Laissez-faire“, befand einst Michi Herl, prominenter Veranstalterkopf aus Frankfurt (Stalburg Theater, Stoffel-Festival). Na dann: Leinen los.