Ein wahnsinniges Doppel-Packet erwartet die Gute Stube zu ihrer März-Show! Corb Lund, ein waschechter Cowboy und alternativ-humorvoller Countrysänger aus Alberta, und Geoff Berner, Klezmer-Punk und Whiskey-Rabbi aus Vancouver, haben sich trotz höchst unterschiedlicher Musiksprachen und –stile als Brüder im Geiste gefunden und touren nun zum ersten Mal gemeinsam durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Corb Lund hat einen beeindruckend breiten Background: Er hat bereits sieben Studioalben veröffentlicht, spielt in seiner Heimat regelmäßig vor tausend Leuten, wurde mehrfach mit Gold und neunmal als bester Rootskünstler des Jahres ausgezeichnet und landete mit seinem aktuellen Album „Cabin Fever“ auf Platz 1 der Albumcharts. Dabei ist seine Musik kein Hochglanz-Country. Er setzt sich in erdigen, staubigen Songs mit der Geschichte seiner Region auseinander und mit dem Leben auf der Ranch. Lund ist ein veritabler Frontmann, singt mit klarer Western-Stimme und begleitet sich mit akustischen und elektrischen Gitarren, etwas Mandoline und Harmonika. Stilistisch breit gefächert, sämtliche Americana-Pole auslotend, reicht das Programm vom knackigen Rodeo-Rockabilly und dem 50/60er Boom-Chicka-Boom eines Johnny Cash über Outlaw Country und lässigen Western Swing-Flair. Aber als studierter Jazzgitarrist und -bassist war er bereits einige Zeit zuvor mit seiner Punkband schwer aktiv und sogar richtig erfolgreich: The Smalls waren über die Landesgrenzen Albertas hinaus ein dickes Thema. Und diesen Hintergrund merkt man seinen Songs an: „Ich stehe mit einem Fuß in der traditionellen Cowboymusik, aber gleichzeitig halte ich einen gewissen Abstand dazu, auch innerlich. Tatsache ist, dass wir jetzt in einer ganz anderen Welt leben. Andererseits waren die Cowboys die Punkrocker ihrer Zeit.“
Hier ist sicherlich auch die Schnittmenge mit dem musikalisch so komplett verschiedenen Landsmann Geoff Berner zu suchen. Er gilt als Galionsfigur der neuen jüdischen Musik und kontroverser Erneuerer des Klezmer, den er dorthin zurückträgt, wo er seiner Meinung nach hingehört: In die Bars und auf die Straße. Geoff Berner ist bissig, politisch und sarkastisch. Er bekennt sich offensiv zu einem musikalischen Erbe und kratzt doch unerbittlich an der schönen Fassade. Er präsentiert seine Lieder schmutzig und rau, tieftraurig und himmelhoch jauchzend. Er greift Traditionen auf, ohne je puristisch zu sein. Seine Konzerte polarisieren und können gleichzeitig Herzen öffnen.